Wohnungspolitik in Heidelberg: Unterschied zwischen den Versionen
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− | + | Die Wohnungspolitik verlief lange nach dem Motto "was teuer ist, ist gut und Studis haben in der Stadt nichts zu suchen". Nach dem Rücktritt des vormaligen Oberbürgermeisters 1990 hat sich die Situation etwas geändert. Allerdings fordern auch leere Stadtsäckel, fehlende Grundstücke und nicht zuletzt die Akzeptanz in der Bevölkerung ihr Tribut. Die Landes- und Bundespolitik der konservativen Regierungen seit der "Wende" 1982 hat nicht zuletzt großen Anteil daran, dass der Wohnungsbau und insbesonders der soziale Wohnungsbau mangels Zuschüssen drastisch gesunken sind - eine Tatsache, die uns jetzt schwindelerregende Mieten beschert. | |
− | + | Der Gemeinderat der Stadt hat 1990 ein Rahmenprogramm ("Wohnungsentwicklungsprogramm") beschlossen, mit dem bis 1994 jedes Jahr 200 Sozial- und 800 andere Wohnungen entstanden. Das ist aber auch nur ein Tropfen auf den heißen Stein. | |
− | + | Nach dem OB-Wechsel von 1990, der vielversprechend begann, wurden Planungen, wie z.B. die der Straßenbahnlinie ins Neuenheimer Feld eingestellt. Im Jahre 2006 steht eine Straßenbahn durch das Feld bei KommunalpoilitikerInnen verschiedener Couleur wieder auf der Agenda. | |
− | Seit | + | Seit März 1991 gab es im Neuenheimer Feld eine Wagenburg, in der ein paar Menschen ursprünglich eine Alternative zu überteuerten Wohnklos und Obdachlosigkeit suchten. Zwischenzeitlich war eine ganz eigene Form des Zusammenlebens daraus geworden, doch immer schwebte das Damoklesschwert der Räumung der Burg, da es das, in der ganzen BRD noch immer gültige Gesetze - ursprünglich gegen Sinti und Roma gerichtet - aus der Nazizeit gibt, das verbietet, im Wagen zu leben. Die bewusst einseitige Berichterstattung der konservativen RNZ tat ihr übriges, die Bevölkerung aufzuwiegeln. Am 22. Mai 1997 waren letztendlich alle Initiativen zur Rettung dieser alternativen Wohnidee an ihre Grenze des Machbaren gestoßen, und die Wagenburg musste aufgegeben werden. |
− | Von Seiten der Fachschaftskonferenz wurden nicht nur das Autonome Zentrum und die Wagenburg unterstützt, sondern auch das Wohnprojekt "Anderes Wohnen". Dieser Verein versucht, speziell für Studierende einen Raum zu schaffen, der ein selbstbestimmtes und selbstverwaltetes Wohnen und Arbeiten ermöglicht. Zur Verhandlung mit der Stadt stand der Bau eines selbstverwalteten Studierendenwohnheims im Rahmen der Öko-Siedlung in Wieblingen. Dieser Plan hat sich aber aufgrund des Grundstückeigentümers (die kirchliche Einrichtung 'Pflege Schönau') zerschlagen. Allerdings wird zur Zeit nach anderen Möglichkeiten gesucht, ein Wohnheim aufzumachen. Als Idee steht z.B. die Anmietung eines freiwerdenden Hauses in der Innenstadt zur Diskussion. Das geplante Wohnheim soll nicht nur Wohnraum sondern auch die Möglichkeit bieten, dort im kleinen Rahmen selbstverwaltet zu arbeiten und kulturelle Veranstaltungen stattfinden zu lassen. Wie es damit dann stehen wird, wenn ihr das Sozial-Handbuch erhaltet, erfahrt ihr über das Kommunalreferat der Fachschaftskonferenz (FSK) im ZFB . | + | Seit Mai 1991 existierte in Heidelberg das Autonome Zentrum (AZ) in der alten Bergheimer Str. 7a. Dort wurde ein autonomes Kultur- und Begegnungszentrum mit Infoladen aufgebaut (mehr zum AZ ). Jedoch wurde auch diesem Idyll ein Ende bereitet, als es Ende 1998 der "Totalsanierung" zum Opfer fiel. Ersatzräume wurden bisher nicht gefunden, entsprechende Versuche wurden insbesondere von der CDU im Stadtparlament immer wieder torpediert. |
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+ | Von Seiten der Fachschaftskonferenz wurden nicht nur das Autonome Zentrum und die Wagenburg unterstützt, sondern auch das Wohnprojekt "Anderes Wohnen". Dieser Verein versucht, speziell für Studierende einen Raum zu schaffen, der ein selbstbestimmtes und selbstverwaltetes Wohnen und Arbeiten ermöglicht. Zur Verhandlung mit der Stadt stand der Bau eines selbstverwalteten Studierendenwohnheims im Rahmen der Öko-Siedlung in Wieblingen. Dieser Plan hat sich aber aufgrund des Grundstückeigentümers (die kirchliche Einrichtung 'Pflege Schönau') zerschlagen. Allerdings wird zur Zeit nach anderen Möglichkeiten gesucht, ein Wohnheim aufzumachen. Als Idee steht z.B. die Anmietung eines freiwerdenden Hauses in der Innenstadt zur Diskussion. Das geplante Wohnheim soll nicht nur Wohnraum sondern auch die Möglichkeit bieten, dort im kleinen Rahmen selbstverwaltet zu arbeiten und kulturelle Veranstaltungen stattfinden zu lassen. Wie es damit dann stehen wird, wenn ihr das Sozial-Handbuch erhaltet, erfahrt ihr über das Kommunalreferat der Fachschaftskonferenz (FSK) im ZFB . | ||
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Aktuelle Version vom 23. Dezember 2014, 23:11 Uhr
Hinweis des Administrators: Diese Seite ist inaktuell. Ihre Überarbeitung ist in Planung.
Die Wohnungspolitik verlief lange nach dem Motto "was teuer ist, ist gut und Studis haben in der Stadt nichts zu suchen". Nach dem Rücktritt des vormaligen Oberbürgermeisters 1990 hat sich die Situation etwas geändert. Allerdings fordern auch leere Stadtsäckel, fehlende Grundstücke und nicht zuletzt die Akzeptanz in der Bevölkerung ihr Tribut. Die Landes- und Bundespolitik der konservativen Regierungen seit der "Wende" 1982 hat nicht zuletzt großen Anteil daran, dass der Wohnungsbau und insbesonders der soziale Wohnungsbau mangels Zuschüssen drastisch gesunken sind - eine Tatsache, die uns jetzt schwindelerregende Mieten beschert.
Der Gemeinderat der Stadt hat 1990 ein Rahmenprogramm ("Wohnungsentwicklungsprogramm") beschlossen, mit dem bis 1994 jedes Jahr 200 Sozial- und 800 andere Wohnungen entstanden. Das ist aber auch nur ein Tropfen auf den heißen Stein.
Nach dem OB-Wechsel von 1990, der vielversprechend begann, wurden Planungen, wie z.B. die der Straßenbahnlinie ins Neuenheimer Feld eingestellt. Im Jahre 2006 steht eine Straßenbahn durch das Feld bei KommunalpoilitikerInnen verschiedener Couleur wieder auf der Agenda.
Seit März 1991 gab es im Neuenheimer Feld eine Wagenburg, in der ein paar Menschen ursprünglich eine Alternative zu überteuerten Wohnklos und Obdachlosigkeit suchten. Zwischenzeitlich war eine ganz eigene Form des Zusammenlebens daraus geworden, doch immer schwebte das Damoklesschwert der Räumung der Burg, da es das, in der ganzen BRD noch immer gültige Gesetze - ursprünglich gegen Sinti und Roma gerichtet - aus der Nazizeit gibt, das verbietet, im Wagen zu leben. Die bewusst einseitige Berichterstattung der konservativen RNZ tat ihr übriges, die Bevölkerung aufzuwiegeln. Am 22. Mai 1997 waren letztendlich alle Initiativen zur Rettung dieser alternativen Wohnidee an ihre Grenze des Machbaren gestoßen, und die Wagenburg musste aufgegeben werden.
Seit Mai 1991 existierte in Heidelberg das Autonome Zentrum (AZ) in der alten Bergheimer Str. 7a. Dort wurde ein autonomes Kultur- und Begegnungszentrum mit Infoladen aufgebaut (mehr zum AZ ). Jedoch wurde auch diesem Idyll ein Ende bereitet, als es Ende 1998 der "Totalsanierung" zum Opfer fiel. Ersatzräume wurden bisher nicht gefunden, entsprechende Versuche wurden insbesondere von der CDU im Stadtparlament immer wieder torpediert.
Von Seiten der Fachschaftskonferenz wurden nicht nur das Autonome Zentrum und die Wagenburg unterstützt, sondern auch das Wohnprojekt "Anderes Wohnen". Dieser Verein versucht, speziell für Studierende einen Raum zu schaffen, der ein selbstbestimmtes und selbstverwaltetes Wohnen und Arbeiten ermöglicht. Zur Verhandlung mit der Stadt stand der Bau eines selbstverwalteten Studierendenwohnheims im Rahmen der Öko-Siedlung in Wieblingen. Dieser Plan hat sich aber aufgrund des Grundstückeigentümers (die kirchliche Einrichtung 'Pflege Schönau') zerschlagen. Allerdings wird zur Zeit nach anderen Möglichkeiten gesucht, ein Wohnheim aufzumachen. Als Idee steht z.B. die Anmietung eines freiwerdenden Hauses in der Innenstadt zur Diskussion. Das geplante Wohnheim soll nicht nur Wohnraum sondern auch die Möglichkeit bieten, dort im kleinen Rahmen selbstverwaltet zu arbeiten und kulturelle Veranstaltungen stattfinden zu lassen. Wie es damit dann stehen wird, wenn ihr das Sozial-Handbuch erhaltet, erfahrt ihr über das Kommunalreferat der Fachschaftskonferenz (FSK) im ZFB .